Ausstellungen

Ausstellung

Hannelore Lemke. "Vom Konkreten zur Entgrenzung"


24.09.2011 - 15.12.2011

Öffnungszeiten: Mo 14-15 Uhr, Di & Fr. 16-18 Uhr, Mi 15-18 Uhr, Do 10-12 & 15-18 Uhr und nach Vereinbarung.


Vernissage Samstag, 24. September

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So wie man „Guten Abend!“ wünscht, wenn man eingeladen ist,  jemanden begrüßt, so gehört es sich, eine „Lobrede“ zu halten, eine „Laudatio“, wenn eine Ausstellung eröffnet wird. Das heißt nicht, daß ich jetzt Hannelore Lemke und ihre Bilder in den Himmel heben werde -zum Glück lebt sie putzmunter mit beiden Füßen auf der Erde.

Es heißt aber,  Respekt und  Aufmerksamkeit zu zollen. Das hat eine ältere Dame nun wirklich verdient, die große Bilder malt und zudem erst mit 55 das Malen begonnen hat!  Hannelore Lemke legt also nicht die Hände in den Schoß, sie wartet nicht tatenlos auf das Ende ihrer Tage, sie schlägt die Zeit nicht tot, sie füllt die Zeit mit Erfahrungen, sie setzt ihre Erfahrungen in Farben und Formen um.

Das kann eigentlich  jeder. Aber sie tut es und sie zeigt es,  und sie entwickelt es weiter, wie man sehen kann im Vergleich ihrer älteren und jüngeren Bilder.

Wenn man die intensiven Farben und die kantigen Formen der Bilder hier sieht,kann man vermuten, daß Hannelore Lemke intensiv fühlt oder sogar intensiv  lebt und erlebt. Und tatsächlich: Wer sie z.B. nach ihren Reisen fragt, bekommt Fotos gezeigt, wie sie in Sydney 130 Meter hoch auf eine Brücke klettert, Gottseidank klug gesichert mit einem Seil und in einer Gruppe zwar, aber immerhin: Wer traut sich so etwas schon und meistert sein Schwindelgefühl?  Alle Achtung!  Bei solchen weiten Reisen  liegt es nahe, daß Hannelore Lemke  keine Blumen, keine Stillleben, keine Idylle, keine Kuscheltiere malt, sondern Weltstädte und Welterfahrungen.

Wie macht sie das? In manchen Bildern versucht sie „naturgetreu“ zu sein, ein „Abbild“ zu malen. Man kann aber auch sehen, wie sie sich freimalen will, das Abbild,  das Fotoähnliche verläßt und das erfundene Bild sucht und versucht: Für New York und Toronto nutzt sie knorrige Wellpappe und übermalt sie, vielleicht  um das innere Wellblechprofil dieser Städte zu charakterisieren?  Nein, das ist keine Idylle., das ist gemalte Spannung. Sie löst sich innerhalb der Städtebilder von der Foto-Ähnlichkeit und gestaltet ihr eigenes Bild von diesen Städten.

Kunst im Treff am Turm

Ausstellung „C'est la vie" von Gustave Krieg

Ausstellungsdauer: 01. Februar 2011 – 30. April 2011

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Im Mittelpunkt des Werkes von Gustave Krieg stehen die Frau und das Leben, das sie schenkt und bewahrt in Verbindung mit der Natur, der Mutter allen Lebens. In seinen großformatigen, farbenfrohen Bildern spiegeln sich Kriegs Haltung und Gefühle für die Themen Frau und Natur wider, indem er verzaubert anmutende Wesen und Gegenstände aus der Natur mit weiblichen Formen und Gesichtern verbindet.

Gustave Marie Krieg wuchs als Sohn einer Französin und eines Deutschen auf dem elterlichen Bauernhof im Baskenland auf. Seit 1970 lebt und arbeitet der Künstler in Heidelberg. Sein Wesen und sein künstlerisches Werk ist durch seine Liebe und Nähe zur Natur geprägt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Collage und Weiß

Collagen von Martina Karl

Sonntag, 07. November 2010, 11 Uhr Vernissage

Auf Grund der positiven Resonanz wird die Ausstellung bis zum 30.01.2011 verlängert.
(Ursprüngliche Ausstellungsdauer 07. November – 31. Dezember 2010)

Die Heidelberger Künstlerin Martina Karl zeigt ihre aktuellen Werke aus der Serie „Collage und Weiß“ im Treff am Turm. Freude am Tun und anderen eine Freude bereiten, das ist ihr Anliegen. Dabei fängt die Entstehung der Bilder mit der Auswahl geeigneter Zeitungsausschnitten und dem Finden von Materialien in der Natur an. Holzstücke, Hülsen und Früchte fallen ihr quasi beim Spazieren gehen in die Hände, die in ihren Bildern das Besondere ausmachen. Aber erst zu Hause auf der Leinwand lässt sie durch das Spiel mit den Materialien eine eigene Komposition entstehen.

Die Bilder strahlen eine spannende Ruhe aus: Kleine aufmerksam zu betrachtende Details sind immer für eine Überraschung gut und bringen doch die Gesamterscheinung  nicht aus der Ruhe.


Neue Köpfe im Quartier

Skulpturen von Sigrid Pfenninger
24. Juli – 24. September 2010

Zur Künstlerin

Sigrid Pfenninger lebt und arbeitet in Ketsch. Die Begabung für die bildende Kunst hat sie von ihrem Großvater geerbt, der Bildhauer und Maler war. Bescheiden bezeichnet sie sich selbst als „Quereinsteigerin“, kann aber schon auf zahlreiche Ausstellungen ihrer Tonskulpturen im süddeutschen Raum verweisen. Ihr ursprüngliches und haptisches Kunstverständnis drückt sie mit folgenden Worten aus: „Was ich verstehen will, muss ich anfassen. Das führt zu Konflikten zwischen dem Kind und dem Großen, aber es kann nicht wegerzogen werden. Und so wie ich `begreife`, teile ich auch mit. Verhältnisse, Stimmungen, Nöte..... es geht mir besser über die Hände als über die Zunge. Man sieht etwas von mir, aber man muss es nicht verstehen.“

Zur Ausstellung

Die Gestaltung des menschlichen Antlitzes fasziniert Künstler schon seit der Antike. Die Darstellung des Gesichts zeigt nicht nur den Ausdruck des menschlichen Wesens, aber auch einen Einblick in die Seele des Künstlers. Insofern sind die ausgestellten Köpfe auch die Visualisierung einer inneren Befindlichkeit, die durch den gestalterischen Prozess ans und ins Licht gerückt wird.

Die Motive sind unterschiedlichster Natur, umspannen aber zugleich den Zeitraum der abendländischen Kulturgeschichte. Aus der Antike erscheint der starre Blick des Hypnos, Gott des Schlafes, und das zwinkernde Antlitz der Justitia, der Göttin der Gerechtigkeit. Ein weiterer Geselle, der allerdings künstlerisch aus der Reihe fällt, ist Bacchus, der römische Gott des Weines, der in seiner lockeren Haltung den Genuss und die Fröhlichkeit symbolisiert.

Drei weitere Köpfe verkörpern wiederum Gegensätzlichkeiten – das leidvolle, schwere Lebensgefühl eines einfachen Menschen aus dem Mittelalter und das barocke, narrenhafte Dasein von Figuren, die sowohl an einem Fürstenhof als auch im venezianischen Karneval ihren Platz fänden. Der Kopf Picassos, der wie kein anderer für die moderne Kunst des 20. Jahrhunderts steht, schließt mit seiner beeindruckenden Aura diese kleine „Kopfreise“ ab.

Von Angesicht zu Angesicht – so steht der Betrachter diesen Skulpturen gegenüber und wird in dieser flüchtigen Begegnung vielleicht etwas von sich selbst entdecken.

Heidelberg, im Juli 2010

Dr. Niels Cartus